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Die Umwandlung der Lageenergie des Wassers aus dem Speicherbecken (Oberbecken) in Bewegungsenergie, und schließlich elektrische Energie, erfolgt bei Pumpseicherkraftwerken häufig in einem Kavernenkraftwerk. Für dieses wird eine Kaverne (Hohlraum) in das Gestein weit unterhalb des Oberbeckens gesprengt, und darin die zur Energieumwandlung erforderliche Kraftwerkstechnik installiert. Wird Spitzenlastenergie benötigt treiben die, in entsprechend dimensionierten Rohrleitungen, herabstürzende Wassermassen Turbinen, und diese wiederum Generatoren zur Umwandlung der Bewegungsenergie in elektrische Energie, an. Das Wasser wird in einem Auffangbecken (Unterbecken) aufgefangen. Bei einem Überschuss an Grundlastenergie wird dieses wieder in das Oberbecken zurück gepumpt. Dadurch erfolgt die Umwandlung von elektrischer Energie in Lageenergie des Wassers, und kann so "gespeichert" werden.
Am Beispiel des
Pumpspeicherkraftwerks
Hornbergbecken I: |
In einem Pumpspeicherkraftwerk wird zum Hochpumpen der Wassermassen mehr elektrischer Energie benötigt (s. o. 980 MW und 7,9h) als beim Turbinenbetrieb mit der gleichen Wassermenge (s. o. 910MW und 6,8h) entsteht. Knapp 30% der elektrischen Energie werden v. a. in Wärmeenergie umgewandelt, und können nicht mehr genutzt werden. Die Leitungsübertragungsverluste der transportierten elektrischen Energie betragen in Deutschland auf 100km Distanz ~ 2,9%. Für Hin- und Rücktransport beträgt der Verlust das doppelte. Daher werden von Spitzenlastkraftwerken v. a. regionale Mangel- bzw. Überkapazitäten im Stromnetz gepuffert. Weshalb rechnen sich also Pumpspeicherkraftwerke sogar unter Einbeziehung der Bau- und Unterhaltskosten sowie der Gewinnerzielungsabsicht finanziell, obwohl doch elektrische Energie in Form von Wärmeenergie unnutzbar verloren geht?
Allgemein ist nachts der Bedarf an
elektrischer Energie in der Gesellschaft deutlich geringer. Am Tage ist zu bestimmten Zeiten
der Bedarf im Vergleich zur Nachtzeit häufig doppelt (an besonderen
Feiertagen im Extremfall sogar fast dreimal!) so hoch. Die
Bauweise der verschieden Kraftwerkstypen, die elektrische Energie
"produzieren" erlaubt aber nur eine unterschiedlich
schnelle bzw. langsame Reaktion auf den sich ändernden Bedarf.
Pumpspeicherkraftwerke als Spitzenlastkraftwerke lohnen sich
finanziell also nur aufgrund der unterschiedlichen Strompreise an der
Strombörse. Angebot und Nachfrage regeln dort den Preis: Nachtstrom ist
in der Regel für etwas mehr als 10 Cent/kWh zu haben während Strom zu
Spitzenlastzeiten meistens mehr als 30 Cent/kWh manchmal
sogar
mehr als 50 Cent/kWh kostet. Nur So können die
Erbauungs-, Betriebs und Instandhaltungskosten (s. a. http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/kraftakt-fuer-wasserkraft--1940121.html)
sowie Gewinne erwirtschaftet werden. Wie unterschiedlich Kosten und Nutzen
von Pumpspeicherkraftwerken in der Gesellschaft bzw. der allgemeinen
Bevölkerung wahrgenommen werden zeigt die Diskussion zum Hornbergbecken II.
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Südlich des oben abgebildeten Hornbergbeckens I soll bei Atdorf auf dem Gipfel des 1018m hohen Abhaus ein weiteres noch größeres Oberbecken für das Pumpspeicherkraftwerk Hornbergbecken II gebaut werden. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf ca. 1 Mrd. Euro. Ein Vergleich technischer Daten:
Raumordnungsverfahren Pumpspeicherkraftwerk Atdorf am Regierungspräsidium Freiburg |
Der 1018m hohe Abhau, dessen Bergkuppe als Standort für das Hornbergbecken II weggesprengt und seitlich zur Staumauer aufgehäuft werden soll, ist links im Videostartbild zu sehen. Dann wäre, zumindest in der Bauphase und auch ein paar Jahre danach, vom Schwarzwald Ausflugsziel Hornbergbecken I aus nicht mehr diese wunderschöne Aussicht zu genießen. |
Real werden die alltäglichen Umweltkosten und Havarierisiken v. a. von der Gesellschaft im Umfeld eines Kraftwerks getragen. Gerade in Erdbebengebieten stellt sich der eine oder andere Bürger nicht nur in der Nähe eines Atomkraftwerkes, sondern auch unterhalb eines Wasserspeicherbeckens die Frage bezüglich seiner Lebenssicherheit. In der Bauphase sind auch landschaftsoptische Aspekte und Lärm-, Schmutzbelästigung in einer ländlichen Ferienregion wie dem Hotzenwald, der mit Ruhe und Erholung wirbt, nicht zu vernachlässigen. Finanzielle Einbußen in einzelnen Bereichen der Tourismusbranche werden nicht von den Kraftwerkserbauern getragen. Andererseits entstehen in der Region während der Bauphase evtl. sogar Arbeitsplätze und Bettenkapazitäten in Hotels sowie Ferienwohnungen werden von an den Bauarbeiten beteiligten Menschen belegt. Nach dem Bau zahlt das Unternehmen bestenfalls vor Ort Gewerbesteuer und damit der ansässigen Bevölkerung einen mehr oder weniger großen Gewinnanteil für das Risiko. Das ein Pumpspeicherkraftwerk über die Jahre durchaus auch in das Landschaftsbild integriert und auch ein regionales Ausflugsziel und Aussichtspunkt werden kann zeigt sich am Hornbergbecken I.
Moderne Überlandleitungen
können mit deutlich geringeren Verlusten, und damit Kosten, elektrische Energie
transportieren ist bereits, allerdings nicht in Deutschland,
Realität. Diese müssten Deutschlandweit erst noch gebaut werden. Das wird
allerdings auf sich warten lassen. Warum die Schluchseewerke AG
Pläne zum Hornbergbecken II, die bereits in den 70er Jahren
des vorherigen Jahrhunderts aufgrund der Konkurrenz durch preiswertere
Gaskraftwerke in der Schublade verschwanden, wieder herausgeholt und "upgedatet"
haben, hat einen einfachen Grund. 1/5 der Baukosten (~200 Mio Euro)
werden bei zeitiger Fertigstellung als Subventionen vom Steuerzahler
bezahlt. Kohle, Moneten, Zaster, Kies, Flocken, Schotter, Eier oder auch
Geld regiert unsere (Wirtschafts-) Welt und nur diese Sprache wird dort
verstanden. Andere rationale Entscheidungen wie die Schonung von
Ressourcen werden nur dann getroffen, wenn diese Entscheidungen
finanziellen Profit abwerfen. In der automatisierten und globalisierten
Welt sind die Zusammenhänge zwischen Kosten und Nutzen für den
Normalbürger nicht mehr so leicht zu durchschauen. Transparenz und
Verträge mit klaren Konsequenzen bei Vertragsbruch sind das einzige
Hilfsmittel womit Unternehmen ggf. von der Allgemeinheit zur
Rechenschaft gezogen werden können. Das es auch hierbei durch
Amtsmissbrauch und findige Vertragskonstruktionen zur von einer
Vertragspartei geplanten vorsätzlichen legalen Abzocke kommen kann, soll
hier gar nicht unterstellt, aber an einem Beispiel aufgezeigt werden.
Exkurs zu Produktqualität
und Exzesse in unserem Wirtschaftssystem
Innovation wird weiterhin das
Zauberwort in unserer Nation sein (müssen). Nur so wird unserer
Lebensstandard zu erhalten sein, wenn sich 1,6 Mrd. Chinesen und 1,2
Mrd. Inder um die von uns bisher billig bezahlten Rohstoffe reißen.
Angebot und Nachfrage sollten auch dort den Preis regeln. Wir werden uns
diese bei unserem Wohlstand nur noch dann leisten können, wenn wir ins
Zeitalter der Informationsgesellschaft starten und uns einen
Wissensvorsprung bewahren. Ob das auf Dauer gelingen wird hängt vom der
Bildungszuwachs der Bevölkerung ab. Das Wort Wachstum können wir
möglichst schnell in eine bestimmte Region verbannten, die Geduldig ist,
nämlich auf das Papier. Wird weiter die Landschaft zugebaut wie im
Mittel der letzten 10 Jahre, wird es in Baden-Württemberg 2400 keinen
grünen Flecken mehr geben. Wir brauchen also Innovation! Doch wie folgt
sollte diese nicht verkauft werden: Läuft es allerdings wie hier zuvor beschrieben, ist es also durch findige Vertragskonstruktionen von einer Vertragspartei zur geplanten vorsätzlichen legalen Abzocke gegenüber der Gesellschaft gekommen.
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Gesellschaftliche Kosten - Nutzen - Rechnung mit Pumpspeicherkraftwerken Wir atmen alle die gleiche Luft und wir alle wollen unter freiem Himmel leben. Wir sollten aufwachen selbst etwas zu tun. Kein Standby bei elektrischen Geräten in Deutschland und mehr als ein Grundlastkraftwerk wird überflüssig. Beschützen wir endlich diese Erde auf der wir alle und unsere Nachkommen leben und leben werden etwas mehr? |
Der Schwarzwaldberg Hohe Möhr mitten im Nebelmeer zwischen Windrad und der Kondenswasserwolke des Kühlturms des Atomkraftwerks Fessenheim in Frankreich vor einem traumhaften Alpenpanorama. Genießen wir das Foto in der Hoffnung, dass auch zukünftig weder eine mit noch höheren Windrädern "verspargelte" Landschaft noch eine radioaktive Wolke diesen Ausblick ziert. |
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